Telefonieren geht auch!

Nicht nur an die - meist älteren - unter Euch, die sich mit den Möglichkeiten "Skype und Zoom" nicht recht anfreunden können / wollen:

Recht habt Ihr, die Technologie ist noch weit entfernt von StarTrek, und viel Unterrichtszeit geht dafür drauf, um erneute Wiederholung des gerade Vorgespielten in beide Richtungen wegen Übertragungsaussetzern zu erbitten, oder sich auf Bild mit ausgesetztem Ton, bzw. umgekehrt, einen Reim zu machen.

Dies verbuche ich "in separatem Ordner" sogar als positive Erfahrung, da gerade das Wiederholen- und Nachhaken-Müssen viel von dem abbildet, was eigentlich ohnehin die Vorgänge beim Üben und Unterrichten ausmacht. 

 

Und viele von Euch lernen jetzt durch die "Online-Vorspiel-Situation" 


wesentlich deutlicher als bisher, welche Herausforderung ein schlüssiges  "Abliefern" musikalischen Vortrags ohne Unterbrechungen / Übersprungshandlungen / helfende Echtzeit-Interaktion des Lehrers mit sich bringt.

 

Das finde ich sogar - als so ziemlich Einziges - gut an der Situation.

 

Im Zuge dessen hat die Praxis ergeben, dass aufgrund technischer Probleme auf die Video-Telefonie hin und wieder völlig verzichtet werden musste, und wir auf eine herkömmliche reine Audio-Verbindung - dann stets um Längen höherer Qualität - zurückgreifen mussten.

Das waren für mich eigentlich die besten "Corona-Stunden".

Musik ist schließlich etwas zum Hören.

Ich bin in der Lage zu hören, ob Ihr den richtigen Fingersatz verwendet, verspannt dasitzt oder den Noten überflüssigen Ballast statt die für Euer Spiel relevanten Informationen entnehmt.

 

Erfahrungsgemäß bringen Gitarrenschüler*innen in der Wahrnehmung des Unterrichts einen sehr unterschiedlichen Mix aus Hören, Sehen, Lesen an den Tag. Das auf das Wesentliche hin zu korrigieren, darauf arbeite ich auch im Präsenzunterricht ohnehin stetig hin.

 

 

Die gegenwärtige Reduktion der Interaktionsmöglichkeiten bietet also durchaus auch eine Chance, und jedem / jeder von Euch, die ich schon lange nicht mehr gesehen / gehört habe, möchte ich anbieten, einen rein telefonischen Unterrichtstermin zu vereinbaren.


Perspektive?

Der "schwärzeste" Beitrag in diesem Blog.

 

Im Männerchor haben wir bereits bei Ausrufung der Pandemie viel über deren potentiellen Verlauf und Handling diskutiert;

der offenbar jetzt erst ins mediale Bewusstsein gekommene Begriff der "Herdenimmunität" ist also nichts Neues.

Einen leicht verständlichen Text hierzu liefert der Deutschlandfunk 

 

Wie auch immer man mit dem Virus umgehen will ("Schweden vs. Korea"...), Deutschland steht im Grunde vor der Alternative "73000 Neuinfizierte täglich" und "25 Jahre Einschränkungsmaßnahmen". 

Irgendwo/-wann dazwischen wird dann "die Wahrheit liegen", ein Impfstoff wird kommen, aber auch ganz sicher das nächste Virus.

 

Ist denn COVID-19, sicherlich nicht "nur ein weiterer Grippevirus", die Dritte "Strafe Gottes" nach der Sintflut und der Pest?

Die Gesellschaft wird auf Symptome der Paranoia eingestellt; wir sind derzeit so fokussiert, dass wir aus dem Blick neben schönen Alltäglichkeiten die nach wie vor bestehenden Umwelt-, Kriegs-, Armuts-, Flüchtlings-Katastrophen und die Beobachtung von Polit-Gangstern begonnen haben, aus den Augen zu verlieren.

Ich freue mich immer wieder, wenn ich sehe, dass unsere Medien dahingehend noch nicht völlig gleichgeschaltet sind.

Dass das so bleibt, darin liegt unsere eigentliche Herausforderung.

 

"Hinterher sind wir schlauer" - aber wann dieses "Hinterher" eintreten sollte, davon sehe mich aktuell nicht in der Lage, mir eine Vorstellung zu machen.

Selbst wenn ich davon ausgehe, relativ bald in irgendeiner möglichst "normalen" Form den Gitarrenunterricht weiterführen zu dürfen, beschleicht mich steigende Besorgnis, dass die Vorgänge der ersten Jahreshälfte 2020 uns und unsere Zukunft gesellschaftlich und persönlich ganz nachhaltig prägen werden.

Und nicht so positiv, wie es der berüchtigte Mathias Horx geradezu blumig darstellt.

Derzeit ist meine Vision eher: "Opa, erzähl doch nochmal, wie es früher war, bevor die Viren kamen"...


"Musiklehrer mit Einzelunterricht" dürfen in BaWü ausdrücklich wieder öffnen

Auslegungshinweise zur Corona-Verordnung (Stand 19. April 2020)

des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Seite 2

 

... in RLP haben die Personal Trainer wohl die bessereLobby; die dürfen ausdrücklich wieder 1:1 arbeiten.

In bezug auf den Instrumentalunterricht hat ein Kollege bereits vom Gesundheitsamt die abschlägige Antwort erhalten...

Auslegungshilfe RLP


S. Gaschke in der Neuen Zürcher Zeitung


"Das neue Normal" - Die Zeit von Jan. 2016

Auch noch, bzw. gerade, heute ein interessanter Text über die Auswirkungen unserer digitalen Vollvernetzung.

https://www.zeit.de/2016/05/online-kommunikation-leben-alltag-auswirkungen


Was ist jetzt eigentlich wirklich "angesagt"?

 

Wir haben alle in der Schule gelernt, wie die Prozesse unserer Demokratie ablaufen.

(Allen sei empfohlen, gelegentlich bei "Democracy" reinzuschauen; selbst wenn man beim eigentlichen Konzept der "Volksabstimmung" nicht mitmacht, stellt die App doch einen  sehr guten Einblick ins parlamentarische Alltagsgeschehen dar.)

 

Angesichts "Corona" laufen nun schon wie selbstverständlich andere Vorgänge ab, dahingehend gilt es ein wenig mehr aufzupassen:

Was in den TV-Nachrichten durchgesagt wird, sind nicht parlamentarische Beschlüsse, sondern Vereinbarungen nur der Regierernden von Bund und Ländern.

Nicht "Gesetzte", sondern "Verordnungen".

Ein Paradigmenwechsel, der angesichts der Dringlichkeit in der Sache nachvollziehbar ist, aber niemals sich als "Selbstläufer" etablieren darf.


Konkret:

Ganz frisch ist auf Basis der Vereinbarung zwischen Bund und Ländern jetzt am 17.4. die

Vierte Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz (4. CoBeLVO) veröffentlicht worden,

 die Ihr hier in volle Länge einsehen könnt:

Auszüge hieraus ("Teil 1", Hervorhebungen von mir):

 

Unverändert übernommen ist

 

§2, [Untersagt ist:]

"3. die Wahrnehmung von Angeboten in Volkshochschulen, Musikschulen und

sonstigen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen im außerschulischen

Bereich"

 

Da kann man sich prima die zugrundeliegende Absicht des Gesetzgebers (unkontrollierbare Begegnung von Menschengruppen vermeiden) vorstellen; 

die fachlich anerkannte Qualifikation kann aber doch nicht ein über die virologische Beurteilung gestelltes Kriterium sein.

 

Ich habe gerade gehört, dass der Reitlehrerverband sich (außer in Bayern) hinsichtlich Reitstunden und Pferdebetreuung erfolgreich durchgesetzt hat.

Die Website des Deutschen Tonkünstlerverbandes Rheinland-Pfalz bietet wenig Hilfreiches.

 

Hoffnung bieten folgende neue Verordnungen:

 

§1,:

(3) Dienstleister und Handwerker sind befugt, ihre Tätigkeit weiterhin auszuüben,

sofern die Einhaltung der erforderlichen Schutzmaßnahmen gewährleistet ist

 

§ 2, Nachsatz:

"Abweichend von Satz 1 Nr. 3 sind

1. die forschende Tätigkeit an Hochschulen und Universitäten sowie die lehrende

Tätigkeit in Kleingruppen unter Einhaltung gesondert vorzugebender

Hygienevorschriften und 

[...]

zulässig.

 

Mit etwas Auslegungsgeschick lässt sich auch mit § 4 etwas anfangen:

"(3) Ansammlungen aus geschäftlichen, beruflichen oder dienstlichen Anlässen, bei

denen Personen unmittelbar zusammenarbeiten müssen, einschließlich der

erforderlichen Bewirtschaftung landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Flächen,

sowie aus prüfungs- oder betreuungsrelevanten Gründen sind unter Beachtung der

notwendigen hygienischen Anforderungen zulässig."

 

 

Frisöre und die ohnehin infektionsproblematischen Schulen sollen möglichst bald wieder "aufmachen können", schon gestern konnten wir bei Aldi etc. die Lockerung eigentlich recht einfacher und gesellschaftlich akzeptierter Maßnahmen wie Zugangsbeschränkung und organisierter Desinfektion, ohne Not und ohne dass sich an der virologischen Situation ja tatsächlich etwas geändert hätte, feststellen.

 

Wenn dann freiberuflichen Individual-Lehrern weiterhin grundsätzlich die Tätigkeit untersagt würde, wäre das ein unerträglich unsinniger Vorgang.

 

Ich bin nicht der einzige, der in den vergangenen Wochen gedacht hat:

Ich hätte mich im März mit Absicht infizieren sollen, dann hätte ich zwei Wochen flachgelegen (und nur dann Anspruch auf wirkliche Verdienstausfallserstattung genossen) und wäre dann jetzt immun / sorgenfrei - oder eben tot.

 

Ich beantrage Genehmigung der Wiederaufnahme Eures Präsenzunterrichtes

 

Hier könnt Ihr mein aktuelles Schreiben ans Gesundheitsamt lesen.

 

Ich möchte, dass Ihr wisst, dass ich alles Erdenkliche und in der Sache Vernünftige tue, um unsere gemeinsame Tätigkeit wieder zu normalisieren.

@ Gesundheitsamt Mainz-Bingen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
durch die am Mittwoch regierungsseitig veränderten Vorgaben ("Lockerung") und die aktuelle "Vierte Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz"sehe ich mich veranlasst, bezüglich der Regelungen für meinen privaten Gitarrenunterricht anzufragen.
Ich wähle diesen Schriftweg, da ich davon ausgehe, dass Sie zur Zeit telefonisch überlastet sind. Für ein persönliches Ferngespräch oder einen "virtuellen Hausbesuch" via Skype oder Zoom zur Kontrolle meiner Angaben stehe ich meinerseits selbstverständlich zur Verfügung.
Seit 17.3. betrachten meine Frau und ich uns als staatlich anerkannte Privatlehrer vom shutdown "privater Bildungseinrichtungen" (§2, (3)) betroffen, haben dem überwiegenden Anteil der Klientel die aufgrund Corona ausfallenden Termine für einen späteren Zeitpunkt gutgeschrieben, und versucht, den Unterricht mit Alternativmethoden, v.a. Videotelefonaten, so gut es geht fortzuführen.
Für ersteres gibt es selbstverständlich eine Volumengrenze, die inzwischen erreicht wird, und der Fernunterricht per Zoom oder Skype stellt sich als nur äußerst begrenzt sinnvoll war, da mangelhafte Übertragungsqualität und zeitliche Latenz ein gemeinsames Musizieren praktisch unmöglich machen.
Von daher wird letzteres Angebot auch nur in relativ geringem Umfang wahrgenommen.
Somit erhöht sich mit jeder weiteren Woche des shutdowns für unseren Betrieb die Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz unserer vierköpfigen Familie. 
Beschreibung der Unterrichtssituation:
Meine Frau (unterrichtet Violine) und ich verfügen über ein eigenes Unterrichtsstudio mit drei aneinandergereihten und über einen  durchgängig angrenzenden geräumigen Flur verbundenen Zimmern, das wir ausschließlich zur Durchführung unseres hauptberuflichen Instrumentalunterrichtes angeschafft und entsprechend eingerichtet haben.
Bisher schon waren die Bedingungen des Präsenz-Instrumentalunterrichts  hinsichtlich jedweden Infektionsrisikos ausgesprochen neutral:
  • Ausschließlich Einzelunterricht
  • Abstand 1,5 m durch die Anordnung der Bestuhlung ohnehin vorgegeben
  • Die Schüler fassen praktisch ausschließlich das eigene mitgebrachte Equipment an
  • Keine körperlichen Begrüßungsrituale wie Handschlag etc.
Einrichten ließen sich nun ohne weiteres folgende Anpassungen an die Pandemie:
  • Tragen von Gesichtsmasken verpflichtend für die Teilnahme am Unterricht
  • Anpassung des Stundenplans, kein gleichzeitiger Parallel-Unterricht Gitarre/Violine. Dies ermöglicht:
  • Komplette räumliche Trennung von Schüler und Lehrer. Beide Parteien befinden sich dann in unterschiedlichen benachbarten Zimmern und kommunizieren durch die geöffnete Tür.
  • zusätzlicher Schutz durch Anbringung einer transparenten Folie in der Türöffnung problemlos einrichtbar
  • Aufgrund des Vorhandenseins eines dritten Zimmers und des architektonischen Schnittes lässt sich für den Übergang von der einen zur anderen Unterrichtsstunde sicherstellen, dass sich keine zwei Schüler im selben Raum begegnen.
  • Bereitstellung von Händedesinfektionsmittel (effektiv fassen die Schüler an:
    • Klingelknopf und Griff der Haustür
    • Türklinken in unserem Studio
    • ggf. Toilettenspülung und Waschbeckenarmatur
    • im E-Gitarrenunterricht den Einschaltknopf des Verstärkers
...kein Vergleich mit dem Aldi-Einkaufswagen...)
Ich zähle in meiner Gitarrenklasse knapp 40 regelmäßige oder sporadische Schüler aller Altersgruppen, zu denen großteils über viele Jahre im persönlichen Kontakt ein intensives und vertrautes Verständigungsverhältnis aufgebaut wurde. Diesen der Gestaltung der Situation angemessener Begegnung entsprechende Umstände zu vermitteln und für deren Einhaltung zu sorgen, steht nichts im Wege.
Laufkundschaft gibt es keine.
Nach meinem Dafürhalten ist bei einer Wieder-Weiterführung des von mir und meiner Frau erteilten Präsenzunterrichts unter den oben dargestellten Umständen keinerlei Gefahr für ein weiteres Ausbreiten von COVID-19 gegeben. 
Das Risiko einer Ansteckung beim verordnungskonformen Arztbesuch, im Einzelhandelsgeschäft oder beim Friseur ist um ein Vielfaches höher anzusiedeln.
Daher bitte ich Sie, mein Anliegen unter Berufung auf die dargelegte Logistik und nicht zuletzt die aktuelle 
4. CoBeLVO, 
§ 1, (3),
§ 2, Nachsatz, 1., und
§ 4, (3)
zu prüfen und mir und meiner Gattin eine schriftliche Genehmigung zu erteilen, den Einzelunterricht in unserem Studio ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens ab KW 18, wieder betreiben zu dürfen.
 
Sollte ich mich bei Ihnen nicht an die richtige zuständige Stelle gewandt haben, würde ich mich über entsprechende Weiterleitung freuen.
Auf eine den Umständen entsprechend möglichst baldige Rückmeldung bin ich gespannt und grüße herzlich,
Oliver Rheinheimer
www.gitarre-mainz.de

 


Dialoge des Alltags

Drei kurze Geschichten der vergangenen Woche:
Die Dreierpatrouille
Ostermontag 10:30 Uhr, leere Wiese am Rheinufer
C. und ich üben Tai-Chi-Stockform, da flaniert vor uns eine Dreiergruppe Polizist*innen die Uferpromenade entlang. Der Abstand untereinander ist vielleicht maximal 1 m.
C. ruft den Ordnungshütern zu: " Hey, wieso seid ihr denn zu dritt unterwegs? Sollte nicht gerade die Polizei ein Vorbild sein? "
Antwort: "Wir sind nun mal eine Dreier-Patrouille."
Platz ist nicht gleich Platz
Freitag-Vormittag:
Zur Abwechslung haben wir uns zu den Stock-Übungen in der Mitte des großflächigen und fast menschenleeren Frauenlobplatzes getroffen. Während unserer Übungen beobachten wir, wie eine (diesmal Zweier-)Patrouille des Ordnungsamtes sich bedächtig dem Tischtennis spielenden Pärchen (Ihr wisst, wie dieser Sport abläuft,  von wegen 2,5 m Brett zwischen den Teilnehmern...), nähert, um die beiden dann freundlich aber bestimmt des Platzes zu verweisen.
Also sind als nächstes wir dran.
Ab Hörweite ich mit meinem eigenwilligen Humor:
"Hallo, ich halte hier einen fast 2 m langen Stock. Bitte halten Sie den Sicherheitsabstand ein."
"Sie dürfen Ihre Übungen aber gar nicht hier machen. Der Spielplatz ist gesperrt."
Ich verweise auf meine Kenntnisnahme der Absperrbänder an den Spielgeräten, und dass ich den Sinn jener Maßnahme durchaus begriffen hätte. Dass dies keinen Erfolg hinsichtlich unseres Weitermachens haben kann, ist bereits klar.
"Wo dürfen wir denn dann hin? Ist Rheinufer-Wiese noch okay? "
"Ja, da können Sie hingehen."
"Erklären Sie mir dann aber bitte, worin der Unterschied besteht, außer dass dort viel mehr Menschen sind."
"Ich verstehe, was Sie meinen, aber das ist nun mal so Vorschrift."
Wir trennen uns entsprechend in freundschaftlichen Einvernehmen, und ihn mir verbleibt das ungute Gefühl, dass meine pragmatisch- fallorientierte Herangehensweise an die Lösung von Problemen für eine "Massen-Bewältigung" wohl nach wie vor zu intelligent ist.
Auf dem Rückweg blicken wir auf ein anderes Pärchen an der Tischtennisplatte...
Zwang zum Anfassen
Gleicher Tag, nachmittags:
Ich gehe, was ich sonst aktuell zu vermeiden suche, gemeinsam mit meiner adoleszenten Tochter im Penny einkaufen. Sie will eine bestimmte Sorte Kekse haben, die der Papa allein zu besorgen wohl zu blöd ist.
Wir beide bekommen vom warnbewesteten Türsteher je einen - immerhin frisch mit Desinfektionstüchlein am Griff abgewischten - Einkaufskorb in die Hand gedrückt.
Ich: " Danke, aber wir brauchen das nicht. Wir kaufen nur eine Packung Kekse. Warum muss das Kind jetzt dieses Ding in die Hand nehmen?"
"Tut mir leid, das ist halt so Vorschrift."
Mir geht es nicht darum, hier Dampf abzulassen, wie sehr die aktuellen Maßnahmen nerven.
Nicht mal, wie offenbar unsinnig viele davon sind.
Wir alle gute Demokraten sind gerne bereit, so manches für die Solidargemeinschaft in Kauf zu nehmen.
Zusehends beschäftigt mich aber das Verhältnis zwischen Obrigkeitsverordnung, persönlichem Altruismus und dem Verbleib der Möglichkeit, Situationen individuell einzuschätzen und aktiv zu verarbeiten, gerade weil in unserer aufgeklärten Gesellschaft der mainstream ja durchaus nicht individuell unreflektiert abläuft.

 

Schaut euch mal die Mundschutz-Diskussion an, wie sich das Allgemeinbild von "virologisch sinnlos" bis hin zum Modeaccessoire binnen kürzestem gewandelt hat.
Ich habe mir jetzt als "Schutzmaske" das hier bestellt. Ich will keinen "Gesichtsschutz", "der gut aussieht".
Lieber einmal mehr als zu wenig "Querschläger" sein; eine Gesellschaft von "Ja-nur-Befehlsbefolgern" hatten wir in Deutschland ja schon .

Frohe Ostern!

Am Gründonnerstag haben die Osterferien und damit die regulär unterrichtsfreie Zeit bis 18.4. begonnen.

 

Die Ferienwoche ab Dienstag möchte ich nutzen, um möglichst viel wegen Corona ab 17.3. entgangenen Unterricht nachzuholen

- per Skype , Zoom, Telefonat oder Aufgabenblätter in Schriftform.

 

Bitte nutzt alle diese Möglichkeiten! Es ist noch nicht absehbar, bis wann die eingeschränkten Kontaktbedingungen aufrechterhalten werden. Ich gehe inzwischen davon aus, dass der gewohnte Unterricht auch noch bis Mai nicht möglich sein wird.

(Daher sind im Doodle auch vorsorglich bereits für KW17 potentielle Online-25-min-slots eingepflegt.)

 

Mit Übekontrolle, Korrekturen und Anregungen möchte ich Euch weiterhin durchgängig versorgen - und "nebenbei" meine wirtschaftlichen Existenz weiterführen - selbstverständlich nicht ohne eine angemessene Gegenleistung zu erbringen.

 

Zunächst einmal euch allen schöne Feiertage mit möglichst wenig Merklichkeit der beispiellosen Umstände!

 


Ostereier-Gestaltung

Gerne hätte ich hier ein Foto eines selbstgebastelten Ostereis mit "rundum so roten Knubbeln dran" präsentiert - leider haben wir vom erforderlichen Krepppapier aus Kindergartenzeiten nichts mehr im Haus...

 

Da ich  mir nicht vorstellen konnte, dass ich der einzige auf Erden mit dieser geschmacklosen Idee bin, hab ich mal gegooglet und dies gefunden:

https://www.rtl.de/cms/frankreich-schokoeier-in-form-des-coronavirus-warnhinweis-inklusive-4520933.html

 


Frank-Walter Steinmeier zur Lage der Nation

Nur selten gehöre ich zu denen, die den Reden der jeweiligen Bundespräsidenten und -kanzler*innen allzu große Beachtung schenken.

 

Die Ansprache Steinmeiers am Ostersamstag hat mich mit ihrem strukturierten Aufbau, der Wohlüberlegtheit der Aussagen und der Treffsicherheit in möglichst vollständiger Berücksichtigung aller Sorgen und Adressatengruppen sehr beeindruckt und v.a. mit der Wendung zum Zukunftsblick auch emotional berührt.

 

Schaut einfach mal selbst rein. 



Erste Zwischenbilanz zu Beginn der Osterferien

Seit 17.3. ist es mir durch die Verordnungen zur Eindämmung von Sozialkontakten nicht mehr erlaubt, wie gewohnt den Präsenzunterricht durchzuführen.

 

In den KW 12 und 13 habe ich dann komplett "dicht" und so eine Art vorgezogenen Urlaub gemacht.

OK, das mit späteren live-Unterrichtsstunden nachzuholen ist noch kein Problem.

 

 

Ausweichmöglichkeiten im Unterrichtsverhältnis

Ab 30.4. habe ich ein Alternativprogramm gestartet, mit dem ich über verschiedene Formen digitaler Kommunikation einen einigermaßen adäquaten Ersatz für den gewohnten Gitarrenunterricht anzubieten suche. Hierzu:

 

1. Leider haben noch relativ wenige aus der Gitarrenklasse das Angebot wahrgenommen.

Aus sicher den unterschiedlichsten, z.T. auch mir mitgeteilten, Gründen.

Selbst wenn die Verträge finanziell für mich sorgenfrei weiterlaufen, ist es doch auch für Euch als Am-Gitarrelernen-Interessierte nicht gut, wenn die Unterrichts-Funkstille sich über mehr als vier Wochen - evtl. sogar noch viel länger - erstrecken sollte.

 

2. Auch wenn sehr viele Schüler in beeindruckender Solidarität durchgegeben haben, das Honorar für den Unterricht auch ohne dessen Stattfinden weiter durchzuzahlen:

Für eine solche "Apanage" ist, je länger sich die Pandemie und die darauf reagierenden Einschränkungen noch hinziehen, irgendwann, und zwar bald, auch für mein Empfinden ein Limit erreicht.

Ich möchte das gute Gefühl haben, für mein Einkommen Euch gegenüber auch eine sinnvolle Leistung erbracht zu haben.

 

Und sehe mich auch unter den eingeschränkten Bedingungen in der Lage dazu.

Praxis

3. Auf der praktischen Seite haben sich die Video-Telefonate einigermaßen bewährt.

Nach den ersten Erfahrungen funktioniert Zoom reibungsloser als Skype; die der Science Fiction noch sehr hinterherhinkende Übertragungsqualität in Bild und Ton habe ich recht schnell gelernt, intuitiv zu handlen.

Ich möchte allen, die bislang noch nicht daran teilgenommen haben, empfehlen, und darum bitten, sich auf das ungewohnte Format, zumindest ausprobierend, einzustellen.

 

4. Dass insbesondere bei den Zehnertickets bei völligem Aussetzen der Inanspruchnahme von Unterrichtsleistung meine finanziellen Probleme in etwa einem Vierteljahr einsetzen werden, habe ich weiter unten auf dieser Seite bereits dargelegt.

 

5. Leider hat die Erfahrung in den letzten Wochen gezeigt, dass die versprochenen Handouts - die ich auch nach wie vor gerne erstellen werde - sich als wesentlich zeitintensiver als gedacht darstellen.

Ein Konzept für eine individuell zugeschnittene Lerneinheit braucht in meinem Kopf meist nur wenige über den Tag verteilte "Geistesblitz- Minuten"; die Ausgestaltung in Ausschöpfung aller Möglichkeiten des persönlichen Miteinanders wäre dann in ca. einer Viertelstunde Live-Unterrichts erledigt; in einer konsequent verständlichen Schriftform zieht sich die Ausarbeitung eines solchen Inhalts mit bloßem Tippen, Erstellen und Einfügen von Notenbeispielen und nachvollziehbaren Layout dann schnell auf die drei bis fünffache Zeit.

Immerhin verfügt ihr dann im Ergebnis über schlüssig fixiertes Material, das Ihr immer wieder konsultieren könnt.

Worauf ich hinaus will: Ihr wisst, das im Preis für den "normalen" Unterricht selbstverständlich auch bereits die sorgfältige Vorbereitung der Begegnung enthalten ist. Das läuft dann aber bei mir wesentlich intuitiver und interaktiv improvisierter.

Durch die Erstellung einer Schriftform wird der vermittelte Unterrichtsinhalt effektiv teurer. Was ich in einer Unterrichtsstunde mit Euch in Präsenz erarbeiten kann, erfordert in Erstellung eines Handouts mindestens das Doppelte meiner Arbeitszeit.

 

Ich möchte euch also darum bitten, einer solchen Abrechnung nach meinem Ermessen ( bei dem ich berücksichtigen werde, dass ich für Euch individuell erstellte Arbeitsmaterialien modifiziert auch bei anderen Schülern verwenden können werde) ausdrücklich zustimmt.


"Sind wir auf dem Weg in die Gesundheitsdiktatur?"

Dr Bernd Hontschik in der Frankfurter Rundschau

 

Erfreulicherweise werden inzwischen auch in den Mainstream-Medien vermehrt kritische Fragen zum Tagesgeschehen hinsichtlich Persönlichkeitsrechten, Datenschutz und der Aussagekraft der täglichen Statistiken thematisiert.

 

Auch ohne Verschwörungstheorien oder komplette Verharmlosung à la Dr. Wodarg sehe ich großen Bedarf, die aktuell ablaufenden Mechanismen sehr kritisch zu beobachten.

 

"Dr. Hontschiks Diagnose" ist zwar schon "etwas älter" (22.3.), aber auf jeden Fall lesenswert.

https://www.fr.de/panorama/coronavirus-gesundheitsdiktatur-kolumne-13607799.html

 

... und noch eins:

Diskussion über

«Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts»

von Reinhard K. Sprenger  in der Neuen Zürcher Zeitung


 

 

Hier könnt Ihr ab jetzt Eure Termine einsehen.



Die WDR-Maus erklärt die E-Gitarre

In der "Sendung mit der Maus" vom 28.03. wurde erklärt, wie die Tonabnehmer einer E-Gitarre funktionieren.

Sicher nicht nur für die Jüngeren von euch interessant.


Zum Tagesgeschäft "Online-Unterricht"

Inzwischen habe ich die ersten Erfahrungen damit gesammelt, Euren Unterricht per Skype oder (besser:) Zoom weiterzuführen.

 

Negativa:

  • Die Latenz von i.d.R. mehr als 1 sec macht ein Zusammenspiel in Echtzeit unmöglich.
  • Selbstverständlich ist Ton- und Bildwiedergabe i.d.R. per Smartphone bei weitem nicht der unmittelbaren Beobachtung entsprechend.
    Aber auch unter den misslichen Umständen bekomme ich eine Menge mit, was ich auch über Video-Anruf überraschend gut korrigieren kann.
  • Sprech- und Antwortzeiten müssen der Übertragungslatenz angepasst werden. Also einfach viel Pausen in der Kommunikation einräumen.
  • Die Organisation der online-Begegnungen ist ein echter Zeitfresser. Ich verbringe Stunden damit, die Termine zu verwalten, zu kommunizieren und inhaltlich ausgearbeitet vorzubereiten.

 

Positiva:

  • resultieren praktisch ausschließlich aus den Negativa:
  • Da die jetzt notwendigen Kommunikationsvorgänge für beide Beteiligten anstrengend sind, sehe ich mich in meiner Grundkonzeption: "Lieber öfter, aber nur 20-25 min  "skypen" und Arbeitsaufträge / Lehrkommentare (kostenpflichtig) externalisieren", bestätigt.
  • Ihr lernt und übt, Euch eigene Notizen zu machen. Mein In-die-Noten-Gekritzel fällt ja völlig weg, und Ihr werdet dahingehend zwangsläufig selbständiger.
  • Wenn Ihr den Wert Eures Vorspiels in der online-Gitarrenstunde angemessen einzuschätzen lernt, werdet Ihr auch in einem hoffentlich baldigen Wieder-Normalzustand des Unterrichtsverhältnisses das Durchspielen eines Stückes wesentlich bedachter und wichtiger betrachten.
    Bei der Videokonferenz gibt es, an der Spiele-Praxis orientiert, schlicht weniger "Leben", weniger unmittelbare "Kommunikation in der Sprache der Musik" als im Präsenzunterricht gewohnt.
    Also: Im derzeitigen nur halbwegs persönlichen Kontakt weniger "Fail-Toleranz", aber dafür mehr zielführende Vorbereitung.
     Letzteres finde ich gar nicht mal so schlecht.

"Nachdenkliches zur Corona-Krise"

Ganz lieben Dank an v.a. die Jungs aus dem Männerchor, die stets auf dem laufenden, aufmerksam und politisch kritisch das Geschehen verfolgen und wichtige Links weitergeben!

  • Harald Lesch -seit Jahrzehnten grandios zu allen Wissenschaftsthemen
  • Philosoph Markus Gabriel zum Thema Corona und unserem weltweiten Miteinander
  • Die Facebook-Seite von Bernd Thewes , unserem Leiter des "Männerchor Neustadt", ist übrigens eine unerschöpfliche Quelle für akribisch und tagesaktuell eingepflegte Hintergrundinformationen und Ansichten jenseits des Mainstreams, auch zu anderen politischen Themen.
    Danke, Bernd, für dieses mein täglich "persönliches alternatives heute-journal"!
  • "Nicht systemrelevant"

... and now for something completely different:

"Corona-Musik"

Zur Abwechslung und Aufheiterung hier auch mal Musikalisch-Unterhaltendes:

 

Zunächst mal eine Umschau der gängigen Händewasch-Lieder und anderer musikalischer Verarbeitungen der Situation.

Danke an die vielen Freunde, die mir diese Links weitergeleitet haben.

... die Liste lässt sich beliebig weiterführen; durchklicken könnt Ihr Euch alle auch selbstständig.

 

Wer mich kennt, wird nicht verwundert sein, dass ich fleißig das Internet nach zur Tagesaktualität passender Musik auch jenseits des Mainstream durchstöbere.

 

Gefunden habe ich in der public domain einen "Corona Blues", den ich zur Ausarbeitung der nicht ausgeschriebenen Gitarrenstimme einigen Schülern als Homeoffice Aufgabe zukommen lasse.

 

Da der Name der Virengruppe "Krone" oder "Kranz" bedeutet, findet man als vom Titel "passende" Musikstücke vor allem Messen aus Spätmittelalter/ Frührenaissance, also aus Zeiten der guten alten Pest ;-), die die Dornenkrone Christi im Headliner haben.

Hat zwar nix mit Gitarre zu tun, ist aber schön anzuhören.

Z.B John Taverners Missa Corona Spinea. Passt ja auch zu Ostern.






Zehnertickets und "Corona"

Durch die inzwischen in meiner Klasse weitestgehend etablierte Abrechnung der Zehnertickets per Monatsabschlag wird auch hier der gegenwärtige Ausnahmezustand wirtschaftlich noch abgefangen.

 

Ich bitte aber darum, zu bedenken, das neben der Verbindung von Dienst- und Honorarleistungen der dritte Faktor die Zeit ist.

Selbst wenn das aktuelle Ticket gerade bezahlt wurde bzw. die Grundgebühr weiterhin bei mir eingeht, habe ich bei völligem Aussetzen des Unterrichts während der Krise einen spätestens in drei Monaten deutlich spürbaren Verdienstausfall.

(Der bei ggf. Beantragung staatlicher Hilfe wegen der terminlichen Flexibilität unserer Vereinbarungen nur schwer bis unmöglich einigermaßen präzise darszustellen ist.)

 

Ganz einfache Rechnung:

Fünf Zehnerticket Schüler, die in einer "Corona-Woche" keinen Unterricht nehmen, reduzieren meine Einnahmen in dieser um ca. € 150. Wenn das einen Monat anhält, addiert sich daraus ein im Musiklehrer-Haushalt durchaus relevanter Fehlbetrag von 600 €!

 

Ich möchte keine solidarischen "Spenden", und die staatliche Hilfe auf Kleinunternehmer beschränkt sehen, die ohne diese tatsächlich vor dem Nichts stünden.

Bitte überlegt also noch einmal, welche der von mir angebotenen Möglichkeiten, aktuell weiterhin in (gebührenpflichtigem) Kontakt zu bleiben, für Euch in Frage kämen.


Ab Mo., 30.3. geht der Gitarrenunterricht weiter - "virtuell"...

 

Dass der Entfall der letzten beiden Wochen nachgeholt wird, habe ich bereits versprochen.

(Und wenn es erst in den Weihnachtsferien ist...)

 

Da es aber deutlich absehbar ist, dass die verhängten Restriktionen noch mindestens bis Ostern anhalten werden, wir uns also frühestens am 20.4. in gewohnter Form wiedersehen, muss ich mir ja etwas einfallen lassen, was ich Euch in angemessener Gegenleistung zum Honorar anbieten kann.

Der Gitarrenunterricht ist ja kein Selbstzweck, Ihr wollt freiwillig und gern im Instrumentalspiel vorankommen, und da sehe ich mich verpflichtet, Euch auch und gerade in Zeiten des Notstandes zur Seite zu stehen.

Alternativen zum üblichen Unterricht

Sinnvoll sollen die ersatzweisen Optionen dann aber schon sein:

Die jeweilige Unterrichtszeit eins-zu-eins in ruckeligen und asynchronen Videokonferenzen "abzusitzen" wäre der einfachste, aber auch ein wenig ergiebiger Weg.

 

Daher habe ich mir folgendes überlegt:

 

Die ab Montag entfallenden vertragsgemäßen Stunden Präsenzunterrichts rechne ich in "Time Credits" zu 20-25-min- Einheiten um.

Inhaber von Zehnertickets können / sollen selbstverständlich zu den gleichen Konditionen weitere gemeinsame Tätigkeit vereinbaren.

Ollis "Erfindung": flexible "Time Credits"

Ein "Credit" kann dann

  • ein entsprechendes Unterrichts-(Video-)Telefonat beinhalten,
  • aber auch eine meinerseitige Zeitinvestition in andere Formate, wie
    • Erstellung individueller Arbeitsblätter,
    • schriftliche Aufgaben und deren Korrektur,
    • Einspielung von Duostimmen oder Jamtracks,
    • Begutachtung und Kommentierung von Euch eingespielter Aufnahmen.

Von Eurem Vertrauen, dass ich dieses Homeoffice fair abrechne, gehe ich aus.


Kleinere Zeiteinheiten = häufigerer Kontakt

Die kürzere Taktung bedingt, mit voller Absicht, dass, wenn sowieso alle zu Hause sitzen, die Frequenz unserer virtuellen Begegnungen sich gegenüber dem normalen Unterrichts-Turnus erheblich erhöhen wird.

(Die 45-min-Unterrichtseinheit wird in zwei gesplittet;

für die, meist jüngeren, 30-min-Schüler werden aus zwei regulären nun drei Unterrichtsbegegnungen.)

 

Beiderseits müssen die Begegnungen dann auch deutlich zielführender vorbereitet werden.

Auf "Ich hab diese Woche nicht so viel Zeit zum Üben gehabt" (stimmt ja auch in der gegenwärtigen Lage nicht ;-)), lässt sich in diesem eingeschränkten Format nicht so spontan und intuitiv reagieren wie gewohnt.

Und auch ich werde bei den "Online-Stunden" dann wesentlich straighter das Exposé durchziehen.

 

Beides finde ich einen sehr positiven Effekt, der bei der logistischen wie wirtschaftlichen Anlegung des traditionellen Präsenzunterrichtes ja gar nicht möglich ist.

 

Für mich klingt das nach einer Menge Arbeit, aber auch spannend.

Ich hoffe, dass dieses Beschreiten neuer Wege auch in unserem gemeinsamen Bereich geeignet sein wird, der Katastrophe etwas Positives abzugewinnen.

 

Organisation

Im Doodle findet Ihr angebotene Zeitfenster für die kommende Woche, die quantitativ den Unterrichtsausfall hinreichend abdecken.

 

Wer weiterhin arbeiten geht und Termine nach 18 Uhr benötigt, melde sich bitte per Mail.

 

Bitte macht Eure Angaben frühzeitig (wer unter den gegebenen Umständen "immer kann", darf dies selbstverständlich auf dem kurzen Wege nachrichtlich durchgeben) und kümmert Euch im Vorfeld um eine praktikable Einrichtung der Software auf Euren Geräten sowie der räumlichen Disposition des Ortes, wo Ihr den Video-Kontakt durchführen möchtet.

(Ich merke nun selbst, wie bei mir mit fortschreitendem Alter die "Technik-Vertrottelung" einsetzt, und habe für die Bereitstellung der Zoom-Funktionalität eine knappe Stunde und die Hilfe meiner beiden Kinder gebraucht...)

 

Und, wer es bisher noch nicht getan hat, schaue bitte in untenstehenden Fragebogen & fülle diesen aus.

Die neuen Wege auch sinnvoll vorbereitet gehen:

Bereits jetzt hat die Erfahrung gezeigt, dass Ihr vor Beginn der "Online-Stunde"

  • Eure Gitarre korrekt gestimmt und
  • ein Metronom parat haben solltet (wegen der Latenz bei der Übertragung kann ein Mitklopfen des Lehrers nicht funktionieren)
  • Das Notenmaterial der letzten Wochen einigermaßen sortiert und aktuell von mir versandtes ausgedruckt parat liegen und
  • ein Stift (für Snobs: auch ein Radiergummi) griffbereit sein sollte


"Corona-Blog" 24.3. - aktuelle Konzepte

Ihr Lieben,

 

als erstes muss ich mich erneut für die vielen warmherzigen und zuversichtlichen Mails aus Euren Reihen, und allem voran für die bedingungslose Solidarität hinsichtlich meiner wirtschaftlichen Absicherung bedanken!

 

Nichtsdestoweniger ist noch überhaupt nicht absehbar, wann und wie der Ausnahmezustand sein Ende findet.

Es ist mir, und zwar willkommene, Pflicht, mich damit auseinanderzusetzen, welche sinnvollen und möglichst adäquaten Leistungen ich Euch angesichts weiteren Unterrichtsausfalls bei fortlaufenden Honorarzahlungen anbieten kann.

 


Was sind "Ferien" in Krisenzeiten?

 Mit dem heutigen Dienstag ist eine volle Woche "Zwangsferien" vorübergegangen, die ich mit sehr gemischten Gefühlen wahrgenommen habe:

 

Natürlich zehren das ständige Bangen, Sich-Informieren, Recherchieren und Den-neuesten-Stand-Kommunizieren, die vielen Stunden am PC und Smartphone, gehörig an den Nerven, vor allem wenn "nebenbei" noch ein vierköpfiger Familienhaushalt mit möglichst viel Normalität und möglichst wenig Lagerkoller gewartet sein will.

 

Andererseits genieße ich aber auch den plötzlichen Wegfall praktisch aller externen Aktivitäten als eine Auszeit von fremdbestimmtem Organisations-Diktat. Was in seiner eigenen Form weitreichender ist als "richtiger" Urlaub, in dem man ja auch Fahrten, Restaurantbesuche, Museumsgänge etc. zu planen hat.

 

Weshalb ich so weit aushole, und was das mit Euch zu tun hat:

 

Ich habe jetzt sieben Tage beruflich verpflichtungsfreier Auszeit genossen und mit viel Muße für mein geliebtes Tai-Chi, "ziel-loser" Beschäftigung mit Musik, Erledigung von Aufgaben, die sonst im Alltag kaum Platz finden, und vor allem mit der Familie verbracht.

(Allen anderen "Zwangs-Homies" kann ich diese Sichtweise nur empfehlen! In jedem Yin steckt auch ein Yang...)

Also "Ferien gemacht".

Die möchte ich auch in der laufenden Woche weitestgehend fortführen; die Gegenrechnung hinsichtlich meiner beruflichen Verpflichtungen bedingt dann ein möglichst alle inzwischen angefallenen Nachholtermine abdeckendes Angebot

- in den bevorstehenden Osterferien vom 9. bis 19. April (wenn möglich; "greifbar" und nicht auf Fernreise werdet Ihr dann alle wohl sein).

- Wie ohnehin bei mir üblich und gewohnt, wird es auch in der Sommerferien-Zeit vom 6.7.-16.8. hinreichend Nachhol-Angebote geben, mit denen der derzeitige Ausfall (noch) abgedeckt werden kann.

Wie geht es (fair) weiter?

Wenn jedoch die Krise, und das wäre nicht überraschend, auch noch über die Kalenderwochen 13 und 14 sich hinzieht, müssen andere Wege des Unterrichts gegangen werden.

Schon allein, damit Ihr bei der Stange bleibt und keinen Quatsch einübt..

 

Mir liegt sehr viel daran, klarzustellen, dass bei aller Neugier auf alternative und gegebenenfalls unkonventionelle Vermittlungsformen der fachlichen Inhalte meiner Meinung nach kein anderes Format geeignet ist, die gewohnte persönliche Begegnung zu ersetzen.

 

Ich werde mich also ab heute daranmachen, für jeden einzelnen von Euch ein individuelles Konzept für die Überbrückungszeit zu erstellen, in üblicher home-office-Manier meine Arbeitszeiten aufschreiben und demnach entscheiden, inwiefern die erbrachte Leistung für die Abrechnung einer gehaltenen Unterrichtseinheit ausreichend ist.

 

Gerne dürft Ihr im Sinne der Effizienz nachstehenden Fragebogen ausfüllen.

Eure Antwort stellt dann quasi einen Nachtrag zum bestehenden Unterrichtsvertrag dar, nämlich eine darüber hinausgehende Vereinbarung zu dessen Erfüllung.

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.

Alles, was dahingehend in den kommenden Wochen passieren wird, werde ich sorgfältig zur Evaluation und Verbesserung meines "konservativ- traditionellen" Unterrichts beobachten und verarbeiten.

 

Wenn COVID-19 "vorbei" ist, soll es, finde ich, kein Thema werden dürfen, dass fachliche und persönliche Kommunikation "ja auch genauso gut über Bildschirme funktionieren würde".

Allzu vieles, was das Lernen und Miteinander im persönlicher Begegnung ausmacht, würde verloren gehen.

Wer das nicht sieht, schätzt die Ganzheitlichkeit meiner Arbeit nicht richtig ein.

 

Meine Gattin kritisiert mich immer wieder dafür, dass ich, meist nächtens, (und in der Regel zu lange, das gebe ich zu) Texte ins www haue, "die eh keiner liest".

Schon allein deswegen würde ich mich über jedes Feedback freuen.

 

VLG, und, wie nun üblich: Bleibt gesund!

Euer Olli


"Corona-Blog" 22.3.

Wiederöffnung meines Unterrichtsstudios nicht absehbar

Auch in der kommenden Woche wird mein Studio selbstverständlich noch geschlossen sein.

Wer etwas anderes erwartet hat, hat von der Gesamtsituation kurz vor der Ausgangssperre offenbar wenig mitbekommen...    

Traurig macht mich, dass auch bei vielen jungen Erwachsenen ("Generation Corona-Party") in meiner Gitarrenklasse wenig Einsicht in die Dramatik der gegenwärtigen Lage besteht.

Bis zum Ende dieser Woche erreichten mich fast täglich Anfragen und Aussagen, bei denen offenbar davon ausgegangen wurde, dass weiterhin "business as usual" gefahren würde.
Wenn sich nicht alle den geltenden Vorgaben gemäß verhalten, wird unweigerlich die Ausgangssperre kommen, und ein Wiederbeginn des Gitarrenunterrichts sich nur eher weiter nach hinten ziehen.
Solidarität und Mitdenken ist gefragt!


Wir haben keine "Ferien", sondern einen Notstand

Mit freundlicher Genehmigung gebe ich hier den Rundbrief einer Lehrerin des Frauenlob-Gymnasiums wieder.

Nicht nur dieser ist lesenswert, sondern auch der angehängte "Die Zeit"-Artikel.

Liebe Schulgemeinschaft,

 

nach vielen Gesprächen mit verschiedenen Eltern, meinen Kindern, Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen habe ich den Eindruck, dass viele den Aufruf der Regierung und vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Einschränkung sozialer Kontakte auf unbedingt nötige nicht ernst nehmen.

 

Ich möchte daher im Sinne derjenigen auch in unserer Gemeinschaft, die von einer Erkrankung bedroht sind, um Solidarität bitten.

Besonders an euch Schülerinnen und Schüler:

Bitte nutzt die schulfreie Zeit NICHT dazu, euch zu treffen. Probiert neue Wege aus, arbeitet ein bisschen, lest ein gutes Buch...

 

Wenn am Ende alles übertrieben war - umso besser. Zum Nachdenken: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-03/coronavirus-deutschland-verhalten-ausbreitung-ansteckung

 

In diesem Sinne allen gute Gesundheit,


In den vergangenen Tagen habe ich aus der Gitarrenklasse viel positives, solidarisches und ermutigendes Feedback erhalten.

Danke dafür!

 

Auf der anderen Seite musste ich bis einschließlich heute immer wieder erleben, dass vereinzelte Schüler an meiner Tür klingeln oder nachfragen, ob der Unterricht stattfindet...

 

Mein dringender Appell: Informiert euch bitte, seriös und ohne Panik, und verhaltet euch auch in eurem Alltagsleben so, dass das Ziel, die Ausbreitung das Virus möglich zu verlangsamen, auch erreicht werden kann.

Jetzt sind, mehr als ohnehin schon, Vernunft, Achtsamkeit und Solidarität gefragt!

 

Jeder, der meint, die aktuelle Situation beträfe ihn nicht, und sich entsprechend verhält, trägt unweigerlich zur Verlängerung des katastrophalen Zustandes bei.


Hier noch ein Link für diejenigen , die sich über die Tagesaktualität hinaus mit dem gesamtgesellschaftlichen Diskurs beschäftigen möchten. Das Forum zeichnet sich nicht gerade dadurch aus, dass man hier hilfreiche Fakten fände; verlinkt habe ich es lediglich als, wie ich finde, einigermaßen repräsentative Übersicht, wie sich der leidlich intelligentere Teil der Bevölkerung zum Thema austauscht. https://www.freiepresse.de/nachrichten/panorama/newsblog-coronavirus-die-aktuelle-entwicklung-artikel10737463

Ich finde es extrem wichtig, dass man alle Aspekte der Pandemie und ihrer Bewältigung mit möglichst vielen Menschen, vernünftig und sachkompetent, bespricht.

In der Verbreitung und Diskussion sinnvoller Informationen sowie persönlicher Einschätzungen und Befindlichkeiten stehen wir und unser Netzwerk doch einem doofen Virus gegenüber nicht zurück!

Wir müssen nur etwas mehr dafür arbeiten...


"Corona-Blog" 19.3.

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